Mentaltraining ist eine geistige Form des Trainings und ist ein Unterbereich der sogenannten Meditation.
Mittels Vorstellungsübungen malt man sich im Geiste aus, wie man in einer Situation denken, fühlen und handeln will.
Ich verwende diese Methode gerne ergänzend zum (physischen) Training beim Golfen. Dadurch kann ich mir neue Bewegungsabläufe mental einprägen und sie so schneller und besser in der Praxis umsetzen.
Ziele des mentalen Trainings
Förderung und Steigerung…
- der sozialen Kompetenz (Umgang mit anderen Personen)
- der emotionalen Kompetenz (Umgang mit eigenen und Gefühlen anderer)
- der kognitiven Fähigkeiten (Gedächtnis, Aufmerksamkeit, Denkvorgänge)
- der Belastbarkeit
- des Selbstbewusstseins
- des Wohlbefindens
- der mentalen Stärke
Wo wird Mentaltraining eingesetzt?
Die Vermutung, dass diese Art des Trainings nur Profisportler nutzen, ist falsch. Das Mentaltraining kann ein Hilfsmittel in unterschiedlichsten Lebensbereichen darstellen. Hier einige Beispiele:
- Sportler, wie beispielsweise Schispringer oder Golfer, setzen das Mentaltraining ein, um ihre Leistung zu verbessern und sich auf Wettkämpfe vorzubereiten.
- Patienten mit unterschiedlichsten Krankheiten arbeiten mit ihrer Vorstellungskraft, um ihr Immunsystem und ihre Abwehrkräfte zu stärken.
- Einsatzkräfte üben ihren Einsatz, um besser und schneller in ihrer Tätigkeit zu werden.
- Ärzte und Musiker erproben komplizierte Bewegungsabläufe im Geiste.
- In der Psychotherapie ist mentales Training ein hilfreiches Mittel zur Behandlung von Ängsten, traumatischen Ereignissen, Depressionen oder Süchten.
Das mentale Training lässt sich nicht nur auf berufliche Aspekte des Lebens übertragen, sondern kann auch zur Erreichung privater Ziele genutzt werden.
Wie funktioniert Mentaltraining?
Hierzu ein kleines Experiment:
Stell dir vor, du hältst eine große, gelbe Zitrone in deiner Hand. Stelle sie dir so bildhaft und lebendig wie möglich vor. Versuche das Gewicht und die Oberfläche der Zitrone zu fühlen. Nun riech an der Zitrone. Stell dir ihren säuerlichen Geruch vor. Spüre, wie sich der Geruch in deiner Nase ausbreitet. Stell dir weiter vor, dass du die Zitrone nun in zwei Hälften schneidest. Nimm eine der beiden saftigen Hälften und riech erneut daran. Jetzt kannst du den intensiven und säuerlichen Duft schon deutlicher riechen. Nun nimm die Zitrone und beiß herzhaft hinein.
Wenn du dir das Experiment bildhaft vorgestellt hast, dann ist Folgendes passiert:
- Du hast dein Gesicht verzogen
- Dein Mund hat vermehrt Speichel produziert
Was bedeutet das für unseren Alltag?
Wie du gerade gesehen hast, reicht allein die Vorstellung in eine Zitrone zu beißen aus, um dieselbe Reaktion in deinem Körper auszulösen, als hättest du tatsächlich in eine Zitrone gebissen.
Die mentale Imagination reicht aus, um körperliche Reaktionen hervorzurufen!
Weitere Tipps zur Umsetzung des Mentaltrainings
Führe vor dem Mentaltraining eine Entspannungsübung durch. Es hat sich bei vielen Menschen bewährt, sich vor dem Training zu entspannen. Ich verwende dafür gerne die sogenannte Muskelrelaxation nach Jacobson (siehe Video). Dabei wird durch die bewusste An- und Entspannung bestimmter Muskelgruppen, dein ganzer Körper aufgelockert.
Vermeide zudem Verneinungen bei deinen Vorstellungen! Das Gehirn kann Wörter wie „nein“, „nicht“, „kein“ und „nie“ nicht verarbeiten. Formuliere deshalb deine Ziele immer positiv! Hier ein kleines Experiment zur Veranschaulichung: Setze dich bequem hin und denke bitte NICHT an die blaue Kuh! Bitte denke nicht an die blaue Kuh!
Fazit
Nutze deine Vorstellungskraft, um deine Ziele zu erreichen! Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um persönliche, berufliche oder sportliche Ziele handelt. Je öfter und je lebendiger du dir diese bildhaft vorstellst, umso wahrscheinlicher erreichst du auch dein Ziel.
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Martin ist Soziologe, IT-Techniker und wenn er nicht gerade fürs Studium lernt oder an der Funktionalität des Blogs arbeitet, findet man ihn auf dem Golfplatz.