Zählst du auch Kalorien? Jeder von uns kennt diese „Weisheit“: wer mehr Kalorien zu sich nimmt als er verbraucht, legt zwangsläufig an Gewicht zu. Wer weniger Kalorien aufnimmt, verliert wiederum an Gewicht.
Auch ich habe das in meiner Ausbildung so gelernt. Aber stimmt das wirklich so? Wie oft ich den Satz schon gehört habe „ich esse ja schon fast nichts mehr und nehme trotzdem nicht ab“.
Nachdem ich das Buch „Voll Verzuckert“ gelesen habe wurde mir klar, dass es nicht darauf ankommt, wie viele Kalorien man isst, sondern woher die Kalorien stammen.
Wenn du Cola trinkst, sind die 100 Kalorien die du dadurch aufnimmst nicht vergleichbar mit 100 Kalorien, die du durch das Essen von Gemüse zu dir nimmst. Ungesunde Nahrungsmittel setzen ganz andere Stoffwechselprozesse in Gang als gesunde Lebensmittel.
Daher gilt: wenig Zucker schlägt wenig Kalorien
Das heißt, von den richtigen Lebensmitteln kannst du dich auch richtig satt essen. Ohne auf Kalorien zu achten. Ohne dauerhaftes schlechtes Gewissen.
Selbst wenn wir davon ausgehen würden, dass alle Kalorien gleichwertig sind, ist Kalorienzählen nicht die beste Lösung. Die Kalorienangaben sind oft schlichtweg falsch. Dies kann aufgrund falscher Labormesswerte oder der Qualität der Lebensmittel passieren. Weiters verarbeitet jeder Mensch die Kalorien aufgrund der unterschiedlichen Darmfloren anders.
Beim so genannten Tracken der Kalorien werden auch meistens die durch körperliche Betätigung verbrauchten Kalorien falsch angezeigt. Nicht jeder Mensch verbrennt beim Laufen oder Fahrrad fahren die gleiche Menge an Kalorien. Dies wird uns aber in solchen Kalorietracker Apps suggeriert. Hierbei wird aber die Genetik, der Hormonhaushalt, die Schlafqualität und die Muskelmasse jedes einzelnen komplett außer Acht gelassen.
Leitsätze für eine gesündere Ernährung
Bevor du dich in den Teufelskreis des Kalorienzählens begibst, versuch doch zuerst deine Ernährung umzustellen. Achte dabei nicht nur auf dein Gewicht, sondern denke dabei viel mehr an deine Gesundheit. Folgende Tipps können dich dabei unterstützen:
- Geh bewusst und ohne Hunger einkaufen. Dh. nimm dir etwas mehr Zeit als sonst für den Einkauf und lies auch mal die Inhaltsangaben durch. Wenn du die Hälfte der Produktangaben nicht verstehst oder diese zum größten Teil aus E-Nummern bestehen, dann stell dir die Frage, ob du solche Lebensmittel wirklich zu dir nehmen möchtest.
- Nutze eine App, die dir bei dem gesünderen Einkauf hilft. In diesem Beitrag empfehlen wir dir eine solche.
- Meide industriellen Zucker, Weizen und Soja
- Iss unverarbeitete Lebensmittel
- Iss so viel Gemüse wie möglich
- Trink hauptsächlich Leitungswasser und keine Softdrinks, gepresste Säfte oder andere zuckerhaltigen Getränke. Gerade gepresste Säfte (Apfelsaft etc.) sind wahre Zuckerfallen, da das Beste an der Frucht im Abfall landet. Zum Beispiel enthält ein Glas Cola 6,6 TL Zucker und ein Glas Apfelsaft 6,9 TL.
- Vermeide versteckten Zucker (Fruchtjoghurt, Riegel, Salatsaucen usw.)
Geht die Sache Schritt für Schritt an. Oft scheitern gute Vorhaben daran, dass man zu viel auf einmal will. Richte deinen Fokus auf eine gesunde Ernährung und nicht darauf abzunehmen. Letzteres kommt dann nämlich ganz von alleine 🙂
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Michael ist Physiotherapeut und Chiropraktiker. Durch die Betreuung unzähliger Patienten in seiner Praxis konnte er bisher viel Erfahrung sammeln, die er nun auch online weitergeben kann.